Neue Synagoge Berlin (2. Besuch)

Am 23. November (15-19 Uhr) fand unser zweiter Besuch in der Neuen Synagoge (Berlin, Oranienburger Straße) statt. Dieses Veranstaltungsangebot war nicht auf Jugendliche/junge Erwachsene beschränkt. Die interreligiös gemischte Teilnehmergruppe führte mit Rabbiner Daniel Alter im Synagogenraum ein langes Gespräch, bei dem auf viele Teilnehmerfragen antwortete, u.a.:

Was sind die Grundzüge des Judentums? Was ist die Kabbala? Wie ausgeprägt ist der Glaube ans Schicksal? Wie ist die Rolle der Frau im Judentum? Beschneidung (Hintergrund). Was ist koscher und was nicht? Wie und wo beten die Juden? Muss man in der Synagoge beten? Wer ist Jude? (Müssen beide Elternteile jüdisch sein?) Konvertierung vom Judentum in eine andere Religion, wie kommt das an? Was hat es mit der Kippa auf sich? Jüdische Feiertage/ Wie viele? Unterschied zwischen orthodoxen und liberalen Juden? Wie wird man Rabbiner? Was tut ein Rabbiner? Hält jeder Jude den Schabbat ein? (sollte man?) Was ist der Schabbat? Hat jeder eine Thora zu Hause? Kann jeder sie lesen und interpretieren? Wann trägt der Jude eine Kippa? Und die Frau nicht? Was bedeutet die Klagemauer? Wir oft müssen Juden beten? Was bedeutet der siebenarmige Leuchter? Wie entwickeln sich die jüdischen Gemeinden in Deutschland?

Teilnehmerkommentare  zu dem Treffen:

„Das war ein sehr guter Beitrag für den interreligiösen Dialog. Im Alltag hat/bekommt man kaum die Möglichkeit, einen Juden kennenzulernen. Ich würde mir in näherer Zukunft einen erneuten Besuch/erneutes Gespräch wünschen.“

„Der Thoraschrank war besonders spannend, die Thorarolle habe ich zum ersten Mal im Leben gesehen.“

„Ich finde, dass Muslime, Juden und Christen sich mehr über Konflikte auseinandersetzen sollen, denn das durchbricht Barrieren zum gemeinsamen Miteinander. Freizeit (Fußball, Schach; zusammen spielen).“

„Die Offenheit des Rabbiners war beeindruckend. Es war sehr spannend und interessant, das Gespräch hatte noch stundenlang weitergehen können.“

„Ich war niemals in einer Synagoge und freue mich endlich eine Synagoge zu sehen.“

„Wünsche: mehr Zeit [für die Begegnungen]!“

„Der Rabbiner hat die Fragen fundiert beantwortet. Sehr interessante Gruppe.“

„[Zur Workshop-Diskussion zum Thema “Schicksal”/abweichende Meinung]: Schicksal ist an den Zufall geknüpft, und Zufall ist der Schnittpunkt zweier oder mehrere Notwendigkeiten aus einer Zeitachse. Und ein Wunder ist ein „gelenkter“ Zufall!

Die Thorarolle war interessant, die Fragen der Muslime auch! Viel Unverständnis (Unwissen) unter Religionen. Aber Fragen hilft.“

„Mir war neu, wie Juden beten. Und wie ähnlich Judentum und Islam sind.“

„Neu für mich waren die Quellen des Judentums.“

„Für den nächsten Besuch könnte man die Teilnehmerinnen in verschiedene Arbeitsgruppen einteilen, sich informieren lassen (in der Moschee/in der Kirche), und zum Schluss vortragen lassen. Wenn nötig, soll der Theologe sich einschalten. (Vorschlag)“

„Eine interessante Begegnung, um Vergleich zu ziehen zwischen den Islam, Christentum und Judentum. Das Projekt kann junge Menschen etwas näher bringen und nachdenklicher werden lassen.“